Text: Anne Knubben
Der Synodale Weg ist in unserer Pfarrei angekommen
Am 23. Mai fand in der Liebfrauen-Kirche in Beckhausen ein Gesprächs- und Informationsabend für alle interessierten Mitglieder der Pfarrei statt. Der Einladung des Pfarrgemeinderates zu dieser vorerst letzten Veranstaltung einer ganzen Reihe, die bereits im April dieses Jahres begonnen hatte, waren knapp 50 Christen*innen aus allen Standorten der Pfarrei gefolgt.
Bereits seit dem 20. April 2022 waren Mitglieder des Pfarrgemeinderates zu Gottesdienstzeiten oder Terminen der „Offenen Kirche“ im gesamten Pfarrgebiet unterwegs, um über die Themen des synodalen Weges ins Gespräch zu kommen.
Schon im letzten Jahr fanden Aktionen wie Segensfeiern im Zusammenhang mit dem Segnungsverbot des Papstes von gleichgeschlechtlichen Paaren (in Liebfrauen) oder auch klare Positionierungen zur Diskriminierung der Geschlechter (St. Hippolytus) statt.
Die Veranstaltung begann mit einem kurzen Rückblick auf die Entstehung des synodalen Weges im Zusammenhang mit der 2018 erschienenen MHG-Studie der Universitäten Mannheim, Heidelberg und Gießen zum „Sexueller Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche“ und dem Beschluss der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz 2019 gemeinsam mit dem ZDK (Zentralkomitee der deutschen Katholiken) einen verbindlichen Synodalen Weg in Deutschland zu gehen.
Die Zielsetzung dieses Gesprächsprozesses ist so formuliert:
„Als getaufte Frauen und Männer sind wir berufen, die „Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes“ in Wort und Tat zu verkündigen, so dass Menschen die frohe Botschaft in Freiheit hören und annehmen können. Wir wollen auf dem synodalen Weg die Voraussetzungen dafür verbessern, dass wir diese Aufgabe glaubwürdig erfüllen können“.
Insgesamt verabredete man sich auf vier Themenschwerpunkte:
- Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag
- Priesterliche Existenz heute
- Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche
- Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft
Pastor Bernd Steinrötter hatte Kontakt zu zwei Mitgliedern des synodalen Weges und konnte sie gewinnen, allen Anwesenden ihre Erfahrungen, Eindrücke und persönlichen Erlebnisse zu schildern.
Einer davon ist Stefan Wiesel. Er ist Diösesanhochschulseelsorger im Bistum Essen und Mitglied im Synodalforum „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“. Er berichtete von seinen Erfahrungen und den besonderen Herausforderungen in der Forumsarbeit zu dieser Thematik.
Auch Katharina Norpoth trug ihren Teil zu diesem Abend bei. Sie war bis 2020 Bundesvorsitzende des BDKJ und arbeitet im Forum „Leben in gelingenden Beziehungen-Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ mit. Sie berichtete u.a. darüber, dass es viel „Übersetzungsarbeit“ der einzelnen Begrifflichkeiten wie queer, transgender, transsexuell, Intersexualität… braucht, um eine gemeinsame Diskussion überhaupt zu ermöglichen.
Katharina Norpoth und Stefan Wiesel schafften es kurzweilig und authentisch ihre jeweilige Mitarbeit und Position zu schildern.
Die Moderation des gemeinsamen Informations- und Gesprächsabends übernahm Anja Petrick vom Generalvikariat. Sie bezog die Fragen der anwesenden Pfarreimitglieder genauso in den Ablauf ein wie ihre eigenen Anmerkungen.
Resümee des Abends für die Pfarrei:
So viel wie möglich über die Themen des synodalen Weges in die Pfarrei tragen, aufmerksam sein und offen für Neues, -Sich-Veränderndes. Weitere Aktionen in der gesamten Pfarrei und ihren jeweiligen Gruppen durchführen, die mehr Gläubige zum Mitmachen anregen und die Inhalte des Synodalen Weges in unsere Pfarrei und darüber hinaus verbreiten.